173651.fb2 Im Anfang war der Mord - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 26

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Die Flußmündungvon LIA MATERA

Seit Wilkie Collins’ Zeit rekrutiert sich eine große Anzahl von Krimiautoren aus den Reihen von Anwälten, doch seit etwa zwanzig Jahren ist es eine regelrechte Flut von Anwälten, die darauf hofft, dem Berufsstress auf Stundenhonorarbasis zu entfliehen und dem Erfolg von John Grisham und Scott Turow nachzueifern. Eine Zeit lang war Literatur aus dem Juristenmilieu und überhaupt die Ausübung der Rechtspraxis eine vorwiegend männliche Domäne, was sich in den letzten Jahren jedoch geändert hat. Lia Matera (*1952), als Italoamerikanerin in Kanada geboren, machte ihren Abschluss in Jura am Hastings College of Law der University of California, wo sie auch Chefredakteurin des Hastings Constitutional Law Quarterly war. Später arbeitete sie als Dozentin an der Stanford Law School. Als Verfasserin zweier Reihen über Anwälte, die als Privatdetektive ermitteln, gehört Matera zu den herausragendsten Beispielen der Gattung» Krimischreibende Anwälte«. In ihrer ersten Serie — angefangen mit Where Lawyers Fear to Tread (1987; dt. Studentenfutter), in dem sie aus ihren Erfahrungen als Herausgeberin einer Fachzeitschrift für Juristen schöpft — wird Willa Jansson eingeführt, Tochter radikal links orientierter Eltern. Durch den politischen Hintergrund der Familie erhält die Reihe ein politisches Gewicht, das oft äußerst kontroverse kritische Reaktionen zeitigt. Wie in Contemporary Authors (Band 10, 1999) in einer Erörterung von Hidden Agenda (1987; dt. Mörderische Kanzlei) ausgeführt:»Obwohl ein Kritiker von Publisher’s Weekly fand, der Roman sei ›zornig und frei von Humor und sämtlichen Emotionen außer Hass‹, lobte ein Kritiker von Booklist das Werk als ›ausgefallen und sehr witzig‹.« Mit The Smart Money (1988; dt. Am Rande des Gesetzes) begann eine kürzere Serie über Laura Di-Palma, eine etwas schärfer konturierte, exponiertere Rechtsanwältin.

Matera hat verhältnismäßig wenige Kurzgeschichten geschrieben, und einige von ihnen waren ursprünglich als Romane konzipiert. Sämtliche bisherigen Geschichten finden sich in der Sammlung Counsel for the Defence and Other Stories (2000). In ihrer Einführung zu dieser Sammlung zählt die Autorin» Die Flussmündung«— eine Geschichte, die sich in der freien Natur abspielt und von wachsender Bedrohung durchdrungen ist — zu den Erzählungen, die ihr» eine willkommene Abwechslung vom Schreiben über Anwälte boten«.

Um zur Mündung des Klamath River zu gelangen, fährt man gleich südlich der Grenze zu Oregon auf der Schnellstraße 101 in Richtung Westen. Man wandert über einen alten Versammlungsplatz der Yurok-Indianer, eine wild überwucherte Lichtung mit Hinweistafeln, auf denen man gebeten wird, die Geister der Ureinwohner zu respektieren und sich von den Kochstellen und dem aus Holzbohlen errichteten Amphitheater fern zu halten. Der Fußpfad endet an einem Sandkliff. Von dort kann man den Klamath ins Meer donnern und gegen die Strömung schlagen sehen. Aus allen Richtungen brechen Wellen herein, und wie aufsteigende Geister weht Schaum davon.

Dutzende von Seelöwen kommen bisweilen in den Wogen hoch und fressen die Aale, die vom Fluss herangespült werden.

Mein Freund und ich arbeiteten uns mühsam zum lehmnassen Strand hinunter. Der Himmel hatte alle Schattierungen von Grau, und der Pazifik wirkte wie aus Quecksilber. Wir waren allein, abgesehen von den fünf Yurok in Gummistiefeln und karierten Flanellhemden, die in der Brandung fischten. Wir sahen zu, wie sie ihre starren, an Hackenstielen befestigten Peitschen aus scharfem Draht auswarfen. Wenn die Spitzen aus den Wellen schnellten, waren Aale daran aufgespießt. Mit einem Schwung wie beim Rodeo schleuderten sie die Schnur mit den aufgespießten Fischen über die Schulter in die Löcher, die sie in den Sand gegraben hatten. Wir kamen an flachen Gruben vorbei, in denen es von diesen Tieren wimmelte; wie kurze, bösartige Schlangen sahen sie aus.

Wir gingen etwa eine Viertelmeile über die Flussmündung hinaus. Dann kletterten wir über einige kleine, gezackte Felsen auf einen hohen, flachen Felsen, der etwa auf halbem Weg zwischen Küste und Kliff stand.

Von dort aus konnten wir die Fischer beobachten, ohne dass unsere Unterhaltung bis zu ihnen hinunterdrang.

Unser Thema des Tages (um Dinge auszudiskutieren, gehen wir immer an den Strand) war die Frage, ob wir heiraten wollten. Weil es ein großes, ziemlich einschüchterndes Thema war, waren wir auf der Suche nach dem passenden Strand fast vierhundert Meilen gefahren. Wir hatten in einem schäbigen Hotel übernachten müssen, doch dies war der perfekte Ort, keine Frage.

Patrick entkorkte den Sekt — wir hatten zwei Flaschen dabei, denn es würde wahrscheinlich ein langes Gespräch werden. Ich richtete den Dosenlachs und die Cracker auf Papiertellern auf der alten blauen Decke her und streifte die Schuhe von den Füßen, damit ich die Beine überkreuzen konnte. Ich sah Pat beim Einschenken zu und fragte mich, wie die Sache mit dem Heiraten wohl ausgehen würde.

Er reichte mir den Pappbecher mit dem perlenden Inhalt, und wir stießen an.»Aufs Heiraten oder Nichtheiraten.« «Auf ›ja, ich will‹ oder ›nein, ich will nicht‹«, stimmte er ein.

Die Luft roch nach kaltem Strand, nach nassem Himmel und glitschigen Felsen und herannahenden Stürmen. Der Strand zu Hause stinkt nach Fisch und dem angeschwemmten, von Fliegen umschwirrten Seetang.

Wenn es Sonnenbadende auf Decken gibt, kann man ihr Bier und Kokosöl riechen.

«Also, Pat?«Ich musterte ihn und versuchte mir vorzustellen, mit ihm verheiratet zu sein. Er war ein sommersprossiger, babygesichtiger Schotte mit komischen Haaren und relativ wenig Fleisch auf den Knochen.

Wogegen ich eine schwarzhaarige Promenadenmischung war, die im Winter oft gehörig zulegte, um dann im Sommer wieder in Form zu kommen. Allerdings fielen mir die Diäten zusehends schwerer, und mir war klar, dass fette Frauen nicht wählerisch sein können. Ich fand, es war an der Zeit für was Festes. Und dachte besorgt, dass dies ja ein unedles Motiv war.»Vielleicht ist es ja ganz okay so, wie es im Augenblick ist.« Er runzelte sofort die Stirn.

«Damit meine ich bloß, mir ist es schon recht, so wie es ist.« «Weil du mit Mr. Perfect verheiratet warst, dem ich natürlich nie das Wasser reichen kann?« «Ha-ha. «Mr. Perfect, also mein Exmann, hatte viel Geld und gute Klamotten. Pat hatte momentan weder das eine noch das andere. Er hatte gerade seine Arbeit verloren, und auf jede Stellenanzeige, auf die er sich meldete, bewarben sich tausend andere Software-Ingenieure.

« Der war bestimmt kein ›nerviges Kleinkind‹«, fügte Pat hinzu.

Aha! Da hatten wir wieder die Auseinandersetzung von gestern Abend.

«Mit Mr. Perfect hast du dich ja nicht mal gestritten. Der wusste immer, wann er aufhören muss.« Ich und Pat, wir streiten uns auf langen Autofahrten. Ich sage ihm Sachen. Allerdings meine ich sie nicht unbedingt so. Na ja, es war wohl noch zu früh, das Büfett zu bestellen.

Ich hielt ihm meinen Pappbecher zum Nachschenken hin.»Damit wollte ich bloß sagen, dass er mehr Erfahrung im Umgang mit — « «Ach, aber selbstverständlich!«Er schenkte so schnell nach, dass die Becher überliefen.»Und ich bin das reinste Kleinkind! Ungefähr so reinlich wie ein Teenager und in meiner politischen Analysefähigkeit so fortgeschritten wie ein Erstsemester.« «Was soll das jetzt sein, eine Retrospektive alter Streitereien? Okay, man muss sich eben daran gewöhnen, mit jemandem zusammenzuleben. Und ich habe auch mal Sachen gesagt, wenn ich stinkig war. Auf der Herfahrt — « «Stinkig? Du? O nein, du bist ja Künstlerin. «Man hätte die Verächtlichkeit aus dem Wort auswringen können, und es hätte immer noch vor Sarkasmus getrieft.»Für dich ist die Realität einfach viel komplizierter. « Ich spürte, wie meine Augen sich zu Schlitzen verengten.»Das kann ich absolut nicht ausstehen, Patrick.« «Sieh an, jetzt nennt sie mich Patrick.« Wenn ich eine Wut bekam, wurde ich normalerweise förmlich.

«Ich bin nun mal nicht besonders gut aufgelegt, wenn ich schreibe. Wenn du es dir bloß angewöhnen könntest, mich dann in Ruhe zu lassen. «Hatte ich schon im Auto gesagt.

Seine blassen Brauen zogen sich zusammen, während er den Lachs auf die Cracker bröselte. Worauf ich mir angelegentlich die Hand über die Augen hielt und eine Yurok-Frau beobachtete, die auf uns zukam. Als sie den Fuß unseres Felsbrockens erreicht hatte, rief sie herauf:

«Habt ihr ein Glas für mich?« Wir waren normalerweise ungesellig, weshalb wir unseren Alkohol auch am Strand tranken statt in Bars.

Doch die Unterhaltung lief nicht so toll. Ein bisschen Ablenkung, ein paar Minuten, um die Gemüter abzukühlen — warum nicht?

«Klar«, sagte ich.

Pat bedachte mich mit diesem wilden Bullenblick, Gesicht gesenkt, Augenbrauen runter, Nüstern gebläht.

Während sie die Felsen heraufkletterte, murmelte er:»Ich dachte, wir wären hier, weil wir allein sein wollen.« «Hallo«, sagte sie, als sie oben ankam. Sie war schmal, vielleicht vierzig, mit langem braunem Haar und einer leicht abgeflachten Nase und ziemlich dunkler Haut, die gerade hell genug war, dass sich ein paar Sommersprossen zeigten. Sie lächelte breit, hatte aber schlechte Zähne. Ihr schwarzer Hut war fast wie ein Cowboyhut, aber nicht ganz so westernmäßig. Sie setzte sich auf eine nasse Stelle auf dem Felsen, um unsere Decke nicht mit irgendwelchem ekligen Zeug auf ihren Jeans zu beflecken (als ob uns das nicht völlig egal wäre).

«Aha, ein Picknick? Tolle Stelle.« Ich antwortete:»Ja«, weil Pat bloß stinksauer dasaß und schwieg.

Sie nippte am Sekt.»Diesen Strand kennen nicht viele.

Wartet ihr noch auf Leute?« «Nein. Wir sind ziemlich weit weg von zu Hause.« «Ganz schön abgelegen hier, stimmt. «Sie blickte über ihre Schulter und winkte ihren Freunden zu.

«Wir mussten durch Yurok-Gebiet, um hierher zu kommen«, gab ich zu.»Es ist wie verzaubert, und dann das wunderschöne kleine Amphitheater. «Ich war etwas verlegen, wusste nicht, wie ich ihr versichern sollte, dass wir uns anständig betragen hatten. Hinter einem Gebüsch hatte ich mich zwar einmal erleichtern müssen, doch hatten wir kein Kriegsgeheul angestimmt oder sonst was Unpassendes getan.»Ich hoffe, das ist hier kein Privatgrundstück. Hoffentlich ist das kein Privatstrand.« «Nö, Das wäre ein Verbrechen gegen die Natur, oder?« Sie grinste.»Auf der anderen Seite ist ein Trailerpark. Das ist schon ein Privatgrundstück. Aber solange ihr wieder da rausgeht, wo ihr reingekommen seid, gibt’s kein Problem.« «Danke, gut zu wissen. Wir haben schon auf unserer letzten Fahrt in den Norden von diesem Strand gehört, konnten ihn uns aber damals nicht anschauen. Mit den vielen Seehunden und so haben wir gar nicht gerechnet.« «Die beste Jahreszeit, jetzt kommen die Aale den Fluss herunter, um im Meer zu laichen. Manche schwimmen zweitausendfünfhundert Meilen«, erklärte sie.»Für die Yurok ist das ein heiliger Ort, die Flussmündung. «Ein Spalt in der Wolkendecke ließ das Licht schräg unter ihre Hutkrempe fallen und offenbarte ledrige Falten um ihre Augen.»Hier geht’s um lauter Münder. Im Fluss ist der Aal der oberste Mund, der König. Er versteckt sich, wartet, schlägt schnell zu. Aber dann kommt die Zeit, wo er diesem Drang nachgeben muss. Dann schwimmt er direkt in den Rachen des Seelöwen. So ist es!«Sie deutete hinter sich.»Hier und heute findet für den Aal das Jüngste Gericht statt.« Pat warf mir verdrießliche Blicke zu, als wollte er sagen: Jetzt schick doch die Frau endlich weg. Ich ignorierte ihn.

Zugegeben, wir hatten eine Menge zu bereden. Aber wann begegnet man schon mal einer leibhaftigen Yurok, die einem die Bedeutung eines Strandes erklärt?

Sie lag auf der Decke, hielt ihren Pappbecher zum Nachschenken hoch und steckte sich etwas Lachs in den Mund.»Lachs bedeutet Erneuerung«, sagte sie.»Den Lebenszyklus weitertragen und so. Ihr solltet mal den luftgetrockneten Lachs in der Rancheria probieren.« Pat zögerte, bevor er ihren Becher wieder füllte. Ich ließ mir ebenfalls nachgießen.

«Der Königsmund des Flusses, das ist der Aal«, wiederholte sie.

«Der Eel River ist natürlich nach ihm benannt. Aber seine Burg ist der Klamath. Die können außerhalb des Wassers länger überleben als jeder andere Fisch, den ich kenne. Man sieht sie hässlich graugrün in der Brandung blitzen, und zack, hat man sie am Peitschenstiel und wirft sie auf den Haufen. Das macht man eine Zeit lang und hat dann vielleicht an die fünfzehn Stück, und wenn man sich umdreht und sie in den Eimer tun will, sind womöglich schon acht von den kleinen Monstern aus der Grube gehüpft und kriechen im Sand davon. Wenn man sieht, wie weit manche es geschafft haben, muss man daraus schließen, dass sie eine gute halbe Stunde außerhalb vom Wasser überlebt haben. Also, wie ist das möglich?« Ich lag auch auf der Seite, nippte Sekt, hörte zu und beobachtete das großartige Schauspiel hinter ihr in der Ferne: wie Seehunde hochkamen und wieder untertauchten, wie der Fluss ins Meer donnerte und die Wellen wie klatschende Hände zusammenstießen. Ihre Yurok-Freunde waren nicht mehr beim Angeln, sondern unterhielten sich. Einer gestikulierte zu unserem Felsen herüber. Irgendwie hoffte ich, sie würden sich zu uns gesellen. Bloß würde Pat dann erst richtig sauer werden.

Vielleicht war ich auf der Herfahrt wirklich zu weit gegangen. Aber er könnte es mir ja auch einfach durchgehen lassen.

«Es überrascht einen also kaum, was?«, fuhr die Frau fort,»Dass sie Könige des Flusses sind. Gemein und zäh sind sie, haben Zähne wie Nägel. Wenn die größer wären, Mann, dann hätten die Haie keine Chance, geschweige denn die Seehunde. «Sie blinzelte mich an und nahm einen Schluck Sekt.»Weil die vertrackten Viecher sich nämlich mitten im Wasser verstecken können. Mit ihrer schlammbraunen Kotzfarbe können sie direkt vor einem Felsen lauern, nicht etwa dahinter. Die können sich richtig unsichtbar machen. Und dann schwimmt wer oder was auch immer vorbei und fühlt sich sicher und vorsichtig – vielleicht irgendein hübscher Fisch, der den Fluss heraufgekommen ist — und schnapp! schon wird er vom Aal gefressen. Aber der Fluss endet ja irgendwo, wenn ihr versteht, was ich meine? Jeder Fluss hat auch eine Mündung. Es gibt immer noch ein größeres Maul, das nur darauf wartet, dass man reingespült wird, egal, wie schlau und bösartig man bei sich daheim ist. Man gibt diesem Drang nach und verlässt sein Territorium, und schon wird man gefressen.« Pat klopfte mit seiner Fußsohle gegen meine. Klopfte immer drängender, ich sollte was unternehmen.

In dem Moment entschied ich mich: Vergiss das mit dem Heiraten! Er war zu jung. Wollte dieser Yurok-Frau nicht zuhören und klopfte an mir rum, als wollte er sagen: Mach, dass die weggeht, Mom. Ich hatte schon zwei Kinder, die inzwischen erwachsen und aus dem Haus waren. Und nicht viel später war ihr Dad ebenfalls gegangen (obwohl ich den nicht weiter vermisste, die Kinder aber schon, manchmal wenigstens). Jedenfalls konnte ich keinen brauchen, der fünfzehn Jahre jünger war als ich und mir dauernd die Verantwortung zuschanzte.

Meist bezahlte ich die Rechnungen, besorgte das Essen (kochte zwar nicht, kannte aber meine Feinkostläden), räumte im Haus auf, sagte Pat, was er lesen sollte, weil Ingenieure keine blasse Ahnung von Literatur und Geschichte haben, und jedes Mal, wenn man jemanden loswerden musste oder etwas Gesellschaftliches gemacht oder auch bloß ein Geschäftsbrief geschrieben werden musste, ging es klopf-klopf-klopf, ach, Maggie, könntest du bitte …?

Ich griff hinter mich und schob Pats Fuß weg. Wenn er ungesellig sein wollte, sollte er sich selber überlegen, wie er die Frau loswurde. Wir hatten jede Menge Zeit zum Reden, wir beide allein. Ich wollte nicht, dass sie schon ging.

«Habt ihr noch?«, fragte die Yurok.

Ich zog die zweite Flasche aus unserem ziemlich mitgenommenen Rucksack und öffnete sie, wobei ich mich bemühte, Pat nicht anzusehen, weil ich schon wusste, dass er jetzt diesen total finsteren Eremitenblick aufgesetzt hatte.

«Macht ihr öfter so Picknick?«, fragte sie.

«Ja, wir haben immer was im Kofferraum dabei — Wein, Dosenlachs, Cracker. Für alle Fälle. «So war es dann eben auch wieder: Mit Pat hatte ich viel Spaß, er ließ mich bestimmen. Wenn ich» auf, auf «sagte, war er dabei. Das ist total wichtig, wenn man zwanzig Jahre mit einem echten Langweiler verbracht hat.

«Kommt ihr oft in die Gegend?«, fragte sie.

«Nein, das ist eine besondere Reise.« «Sollte es jedenfalls sein«, motzte Pat.

Ich fügte hastig hinzu:»Unsere Strände um Santa Cruz und Monterey herum sind ganz nett, aber die kennen wir schon in- und auswendig.« «Mmm. «Sie ließ sich von mir nachschenken. Ich nahm auch noch. Pat wollte anscheinend nicht trinken.

«Also, der Seelöwe ist ein merkwürdiger Geselle«, sagte sie.»Es gibt kaum etwas, was der nicht fressen würde, und nicht viel, was er nicht tun würde, um zu überleben, aber er ist völlig arglos. Der schwimmt herum, la-di-da, und frisst, sooft er was abkriegt. Er versteckt sich nicht und täuscht auch nicht. Er ist ein Faulpelz. Wenn er sich irgendwo voll stopfen kann, tut er das und vergisst das Jagen. Der Jagdinstinkt geht ihm anscheinend völlig ab. Er will bloß fressen und schwimmen und sich amüsieren.

Sich paaren. Und herumtollen. «Sie pickte noch ein Stück Lachs auf und hielt es in den Fingern mit Schlamm und Sand unter den Nägeln.»Wogegen ein Aal immer auf der Lauer ist, sogar wenn er gerade gefressen hat. Der tanzt nicht einfach so herum. Der denkt immer voraus, wie ein Geizkragen, der sich Sorgen macht, wie er noch mehr zusammenrafft.« «Bis er sein Heim verlässt und dem Seelöwen ins Maul gespült wird«, beendete ich den Gedanken für sie.

«Was der Aal eigentlich braucht«— sie setzte sich aufrecht hin —,»ist eine Möglichkeit zu sagen, Schluss jetzt. Eigentlich ist er das klügere, hinterhältigere Geschöpf. Und was macht die Natur? Die wendet seinen eigenen Instinkt gegen ihn. Und begünstigt ein fettes, faules Ding, das nicht mal ein Fisch ist, sondern ein Säugetier, das im Wasser lebt, das eigentlich gar nicht dorthin gehört und dem das Fressen nur so in den Rachen geworfen wird, bloß weil es am rechten Platz ist. «Sie deutete auf die Köpfe der Seelöwen, die in den Wellen auf und ab tanzten.»Schaut sie euch doch an. Wie bei der Wohltätigkeitsspeisung. Die brauchen bloß ihr Maul aufzusperren.« «Man könnte sagen, ihr seid wie die Seehunde«, ließ sich Pat vernehmen.»Ihr geht mit den Stahlzangendingern raus und spießt Aale auf.« Ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen. Es klang so grob, was er da sagte.

«Die Yurok sind wie die Aale. «Sie nahm ihren Hut ab.

Ihr dunkles, oben plattgedrücktes Haar begann im Wind zu wehen, der vom Wasser herkam.»Die Yurok waren Könige, weil die Yurok wussten, wie man sich anpasste.

Die Yurok dachten immer an das Essen für morgen, weil die Albträume der Yurok voll waren von den Hungersnöten von gestern. Die Yurok gehörten zum dunklen Grund des Flusses der Geschichte, stumm und bereit. Und sie wurden herausgeschwemmt in die größeren Münder, die warteten, ohne ihren Lohn zu verdienen.« Sie sprang auf. Es wirkte so majestätisch, wie ihr Haar vor dem Hintergrund der grauweißen Wolken wehte, wie sie Arme und Kinn gen Himmel reckte.»Hier an dieser Stelle trifft der uralte Fluss auf jenes Etwas, das so viel größer ist, das Etwas, das der Aal einfach nicht begreifen will, weil die Erkenntnis zu bitter ist.« Hinter mir flüsterte Pat:»Das ist doch komisch. Schau mal ihre Freunde an.« Am Strand hielten die Yurok-Männer ebenfalls die Arme hoch. Sie standen genauso da wie die Frau, ahmten sie vielleicht nach, um sie zu hänseln, vielleicht war es aber auch bloß Zufall.

«Wo der uralte Fluss auf jenes Etwas trifft, das viel größer ist, und der Aal kann nicht begreifen, weil die Erkenntnis zu bitter ist«, wiederholte sie in den Himmel.

Nun stieß Pat mich heftig an und bemühte sich gar nicht mehr erst zu flüstern.»Das gefällt mir nicht! Die benimmt sich so verrückt!« Abwesend schlug ich hinter meinem Rücken nach ihm, wie ein Pferd, das eine Fliege vertreibt. Einem Software-Ingenieur war es ja vielleicht zu viel — wie war ich eigentlich jemals auf die Idee gekommen, so einen unromantischen Kerl heiraten zu wollen? — für eine Schriftstellerin dagegen war es ein Traum. Hier handelte es sich um waschechte Yurok-Überlieferungen. Wenn sie wegen ihm jetzt aufhörte, würde ich Pats verdammten fantasielosen Hintern vom Felsen stoßen.

Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr das Haar um die Wangen peitschte.»An der Mündung des Flusses erfährt man die Wahrheit: Wenn man seinen Wahnvorstellungen folgt, wird einen die Strömung in hundert wartende Mäuler tragen. Aber wenn man still liegen bleibt«— sie beugte sich vor, so dass ich ihre leuchtenden dunklen Augen sehen konnte —»und voller Leidenschaft daran denkt, wie man seine Beute in die Falle lockt, wenn der Hunger gewaltig an einem nagt, einen reglos werden lässt bis zu dem Moment, an dem man eine Rakete aus Appetit wird, die alles verschlingt, was in der Nähe herumschwimmt — « «Was wollen die?«Pats Schatten fiel quer über den Felsen. Ich drehte mich um und sah, dass er aufgestanden war und zum Strand hinunter auf die Yurok-Männer starrte.

Sie waren ein paar Schritte auf uns zugegangen. Sie schienen die Frau zu beobachten.

Die war richtig in Fahrt geraten, bemerkte sie nicht einmal.

«Dann lässt man sich nicht vom Fluss in das reglose Maul tragen, in den Appetit ohne Verstand, den Hunger, der einfach da ist, ohne sich selbst zu kennen.« Pat griff über mich hinweg und nahm ihr den Pappbecher aus der Hand.»Sie gehen jetzt lieber.« «Was ist los mit dir, Patrick?«Ich sprang auf. Blödes Riesenbaby, meine Güte. Fürchtet sich vor Legenden, vor Sektgesprächen am Strand!» Krieg dich bloß wieder ein!« Meine Worte wischten den streitbaren Ausdruck von seinem Gesicht. An seine Stelle trat betrogene Verwunderung.»Du hältst dich ja für so schlau, Maggie, du denkst, du weißt alles! Dabei bist du in Wirklichkeit bloß eine behütete kleine Hausfrau.« Ich brachte vor Wut nichts heraus. Ich hatte vielleicht über die Jahre nicht viel Geld verdient, aber ich war Schriftstellerin.

Er presste die Lippen zusammen, kniff die Augen zu Schlitzen, sein sommersprossiges Schottengesicht wurde knittrig vor frustrierter Enttäuschung.»Aber die große reife Dame hat natürlich schon mehr erlebt als ein Kindskopf wie ich. Man muss ja wohl Künstlerin sein, um das Leben wirklich zu verstehen.« «Ach, hör doch auf, Mann!«Ich sagte es mit beiden Armen.

«Bist du so ein Milchbubi, dass du dir nicht mal ein bisschen Yurok-Metaphorik anhören kannst, ohne gleich auszurasten?« Er drehte sich um und begann den Felsen hinunterzuklettern. Dabei brummte er vor sich hin; ich konnte die Worte» Ziege «und» weiß alles besser «sowie den einen oder anderen schlimmen Fluch ausmachen.

Als ich mich umwandte, sah ich die Yurok-Frau auf der Decke sitzen und seelenruhig trinken. Ihre Haltung war immer noch unverfroren schreckenerregend. Ich blieb ein paar Minuten stehen und beobachtete Patrick, der, die Fäuste in den Hosentaschen geballt, am Strand entlang stapfte.

«Er will nicht, dass meine Freunde sich zu uns gesellen«, schloss sie treffend. So wie es aussah, marschierte er direkt auf sie zu, um es ihnen zu sagen.

Die Männer standen abwartend da. Knapp hundert Meter hinter ihnen schlängelten sich verzweifelte Aale wie die Strahlen der Sonne aus ihren Sandgruben.

Ich stellte mir vor, mit den Yurok Aale zu braten und ihren Legenden zu lauschen, während die Wellen neben uns hereinbrachen. Pat war doch ein richtiger Kindskopf.

Bloß weil wir uns im Auto ein bisschen gestritten hatten.

«Ich weiß, wieso er mich für verrückt hält«, sagte die Frau.

Ich setzte mich mit einem Seufzer hin, holte einen neuen Pappbecher aus dem alten Rucksack und schenkte ein. Ich reichte ihn ihr und fühlte mich hundeelend. Was machte es, wenn die Männer uns ein Weilchen Gesellschaft leisten wollten? Patrick und ich konnten uns schließlich noch den ganzen Rest des Nachmittags streiten. Vielleicht den Rest unseres Lebens.

«Wir sind hierher gekommen, um zu entscheiden, ob wir heiraten sollen«, verriet ich ihr.»Das Problem ist, dass er noch so jung ist. Er ist bloß sieben Jahre älter als meine älteste Tochter. Karrieremäßig läuft es bei ihm nicht gut – er ist gerade entlassen worden. Den ganzen Monat hängt er schon trübsinnig herum und ist mir im Weg. Er ist Ingenieur — ich habe ihn kennen gelernt, als ich für eine Science-Fiction-Story recherchiert habe. Über Politik und Literatur weiß er bloß das, was ich ihm beigebracht habe.« Ich wischte mir die Tränen weg.»Im letzten Jahr ist er sehr gewachsen, seit wir zusammen sind, aber es läuft nicht so wie zwischen ebenbürtigen Partnern. Ich meine, wir haben viel Spaß miteinander, wenn wir nicht gerade über ein ganz bestimmtes Thema reden, denn dann kriege ich lauter halb ausgegorene Studentenideen zu hören. Ich muss ihm Artikel zum Lesen geben und ihm sagen, wie er die Dinge sehen soll — na ja, er ist schon intelligent und hat eine gute Auffassungsgabe. Aber es sind eben doch fünfzehn Jahre.« Sie nahm sich noch ein bisschen Lachs.»Wahrscheinlich hat er den Lieferwagen auf der Straße hierher bemerkt.« «Welchen Lieferwagen?« «Von unserer Gruppe.« «Von den Yurok?« Sie rümpfte die Nase.»Nein. Die sind drüben in Hoopa im Reservat, der klägliche Rest jedenfalls. Die sind ja praktisch ausgestorben.« «Wir dachten, ihr wärt Yurok. Ihr seid alle so dunkel.

Und ihr wisst, wie man dieses Speerding schwingt.« «Ja, okay, wir sind alle dunkelhaarig. «Sie verdrehte die Augen.

«Aber meine Güte, wir sind bloß zu fünft. Sie sind doch auch dunkelhaarig. Und Sie sind keine Yurok. «Ihre Miene hellte sich auf.

«Aber der Peitschenstiel, stimmt, der ist von den Yurok.

Unser Anführer«— sie deutete auf die Nicht-Yurok am Strand, auf welchen, wusste ich nicht —»hat sie gemacht.

Wir durchleben gerade eine etwas andere Kulturerfahrung, könnte man sagen.« Mittlerweile hatte Patrick die Gruppe erreicht und stellte sich vor sie hin, die Schultern bis zu den Ohren hochgezogen, die Hände immer noch in den Hosentaschen vergraben.

«Wie kommt es, dass ihr alle so geschickt seid?« «Geschickt?«Sie lachte.»In der Brandung wimmelt es nur so von Aalen. Wenn wir geschickt wären, hätten wir schon Hunderte gefangen.« «Was seid ihr für eine Gruppe?« Patrick hatte die Hände nun aus den Taschen genommen.

Er streckte sie vor sich aus, während er vor den vier Männern zurückwich.

«Habt ihr den Lieferwagen wirklich nicht gesehen?« «Pat vielleicht. Ich habe die Landkarte studiert. «Ich erhob mich auf die Knie, um ihn zu beobachten. Patrick wich immer noch zurück, inzwischen etwas schneller.

Hier oben, in seiner Angst vor einer Reden schwingenden Frau, hatte er lächerlich gewirkt. Am Strand unten, bei vier langhaarigen Männern, die drohend auf ihn zugingen, war seine Angst zweifellos begründet. Was hatten sie zu ihm gesagt?

«Der Lieferwagen macht den Leuten Angst. «Sie nickte.

«Die Slogans, die wir draufgemalt haben.« «Wer seid ihr?«, fragte ich sie, den Blick immer noch starr auf Patrick geheftet.

«Ich wollte gerade sagen, bevor Ihr Verlobter beleidigt abgezogen ist: Was ist mit den Seelöwen? Die werden ohne jede Anstrengung fett, lassen sich einfach die selbst versklavenden kleinen Aale mit den schwarzen Seelen schmecken. Aber kommen sie ungestraft davon?« Allmählich verdüsterte sich der Himmel. Das Meer war jetzt bleistiftgrau, mit einem hellen Silberband am Horizont. Patrick rannte quer über den Strand auf uns zu.

Zwei von den Männern liefen ihm hinterher.

Ich versuchte aufzustehen, doch die Frau umklammerte mein Fußgelenk mit der Hand.

«Nein«, sagte sie.»Die Freude der Seelöwen währt nicht sehr lange. Die sind auch bloß ein fetter Bissen in der Nahrungskette. Vor der Küste gibt es Haie, jede Menge, die gewaltigsten Futterverwerter überhaupt. Und hier holen sie sich ihr Seelöwen-Sushi am liebsten.« «Was machen die denn da? Was wollen Ihre Freunde?« Meine Stimme war so schrill wie der Wind, der zwischen den Felsbrocken pfiff.

«Die Yurok waren die Aale, die Könige des Flusses, verschlagen und schnell und hungrig. Doch die Obsessionen der Geschichte spülten sie in den Rachen der Weißen, die in der Brandung spielten und sich voll fraßen. «Sie nickte.»Der uralte Fluss trifft auf jenes Etwas, das viel größer ist, das Etwas, das der Aal einfach nicht begreifen will, weil die Erkenntnis zu bitter ist.« Das hatte sie schon mehr als einmal fast genauso gesagt.

Vielleicht war es das, was Pat Angst machte: Ihre Worte waren wie eine Litanei, eine Beschwörung, eine Art Kultgesang. Und die Männer dort unten hatten ihre Gesten nachgeahmt.

Ich schlug ihre Hand von meinem Knöchel weg und begann rückwärts vom Felsen zu klettern. Sie hatte die ganze Zeit nur das räuberische Verhalten von Tieren beschrieben. Sie hatte herausbekommen, dass wir allein waren und keine anderen Leute erwarteten, und sie hatte den Männern am Strand Zeichen gegeben. Und die waren jetzt hinter Patrick her.

Zu verängstigt, um mir klar zu machen, was das bedeutete, zu durcheinander, um meine Schuhe wieder anzuziehen, trat ich in eine glitschige Felsspalte. Ich rutschte aus, verlor das Gleichgewicht und fiel, stürzte über spitz hervorstehende Ecken und scharfe Kanten, die wir als Treppenstufen benutzt hatten. Ich konnte hören, wie Patrick meinen Namen schrie. Ich spürte einen stechenden brennenden Schmerz in Rippen, Hüfte, Knie.

Ich konnte fühlen, wie Blut sich heiß unter meinem Hemd ausbreitete.

Ich wollte Atem holen, versuchte aufzustehen. Die Frau tastete sich vorsichtig einen Weg bis herunter zu der Stelle, an der ich lag.

«Es gibt noch einen anderen Jäger, Maggie. «Ich konnte das Grinsen in ihrer Stimme hören.»Nicht den Aal, der wartet und dann zuschlägt. Nicht den Seehund, der reichlich zu fressen findet. Sondern den Hai. «Sie blieb stehen, ihr Umriss bedrohlich auf der Felsstufe verharrend.

«Der an nichts anderes denkt als an sein Fressen, der sich nicht einfach versteckt wie der Aal oder abwartet wie der Seelöwe, sondern sich aufmacht und unersättlich sucht, etwas aufspüren will — « Patrick schrie, diesmal jedoch nicht meinen Namen.

«Einen, der sich verirrt hat. «Wieder hob sie Arme und Kinn zum Himmel, ließ ihr Haar wild um sich fliegen.

Patrick hatte Recht: Sie sah tatsächlich verrückt aus.

Sie sprang herunter, Patrick schrie wieder. Wir schrieen alle beide, endlich in Übereinstimmung.

Ich hörte einen plötzlichen Knall und wusste, dass es Gewehrfeuer war. Ich sah zu, wie die Frau breitbeinig in die Hocke niederging, ihr Haar sich wild um sie rankte wie die Aale, die sich aus ihren Gruben schlängelten.

O Patrick, wenn ich doch die Uhr zurückdrehen könnte, sagen könnte, dass es mir Leid tut.

Ich blickte zu der Frau hinauf und dachte: zu spät, zu spät. Ich bin den Fluss hinunter direkt in deinen Rachen getrieben.

Wieder ein Schuss. War Pat getroffen?

Vom Sandkliff schallte eine Stimme her:»Lauf weg!« Die Frau sah hoch und lachte. Sie hob wieder die Arme und warf den Kopf zurück.

Beim dritten Knall kletterte sie hastig von den kleinen Felsen und rannte davon, Fußspuren im Sand hinterlassend. Sie schwenkte die Arme wie zum Abschied.

Ich setzte mich mühsam auf — eine Rippe war gebrochen, Haut aufgeschürft, ich konnte es fühlen.

Trotzdem drehte ich mich um und sah am Kliff hinauf.

Im wehenden Gras über mir feuerte ein gedrungener Mann mit langem schwarzem Haar ein Gewehr in die Luft.

Ein echter Yurok, wie Pat und ich später erfuhren.