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Sämtliche Morgenzeitungen brachten die Geschichte auf der ersten Seite. Eine Hitzewelle in Deutschland hatte mindestens hundert Todesopfer gefordert und Ernteschäden in Millionenhöhe verursacht.
Tanner rief Kathy per Summer zu sich. »Schicken Sie diesen Artikel an Senatorin van Luven, und legen Sie eine Notiz bei: >Weitere Neuigkeiten zur globalen Erwärmung. Mit freundlichen Grüßen< .«
Tanner grübelte ununterbrochen über die Frau nach, die er insgeheim Prinzessin nannte. Und je mehr er darüber nachdachte, wie unverschämt sie gewesen war und wie sie sich über ihn lustig gemacht hatte, desto wütender wurde er. Wir müssen an Ihren Sprüchen ein bisschen feilen. Sind Sie sich darüber im Klaren, wie abgedroschen die sind? ... Sind Sie etwa spitz, mein Lieber? ... Holen Sie Ihr kleines schwarzes Buch raus, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir jemanden finden, der heute Nacht zu Ihrer Verfügung steht ... Er hatte das Gefühl, als müsste er sie austreiben, wie einen bösen Geist. Er wollte sie noch einmal sehen, und sei es auch nur, damit er ihr die Abfuhr erteilen konnte, die sie verdiente, um sie danach zu vergessen.
Tanner wartete drei Tage, dann rief er an.
»Prinzessin?«
»Wer ist da?«
Am liebsten hätte er den Hörer auf die Gabel geknallt. Verdammt, wie viele Männer nennen sie denn noch Prinzessin? Mühsam bewahrte er die Ruhe. »Hier spricht Tanner Kingsley.«
»Oh, ja. Wie geht es Ihnen?« Ihr Tonfall klang völlig gleichgültig.
Ich habe einen Fehler gemacht, dachte Tanner. Ich hätte sie nicht anrufen sollen. »Ich dachte, wir könnten vielleicht irgendwann noch mal zusammen essen, aber Sie sind vermutlich beschäftigt, also vergessen wir .«
»Wie wär’s mit heute Abend?«
Wieder war Tanner überrumpelt worden. Er konnte es kaum erwarten, dem Luder eine Lektion zu erteilen.
Vier Stunden später saß Tanner Paula Cooper an einem Tisch in einem kleinen französischen Restaurant östlich der Lexington Avenue gegenüber. Er war selbst überrascht, wie sehr er sich freute, sie wiederzusehen. Er hatte ganz vergessen, wie lebhaft und ausgelassen sie war.
»Ich habe Sie vermisst, Prinzessin«, sagte Tanner.
Sie lächelte. »Oh, ich habe Sie auch vermisst. Sie sind wirklich was Besonderes. Etwas ganz Besonderes.«
Sie hielt ihm seine eigenen Worte vor, machte sich schon wieder über ihn lustig. Verdammt.
Es sah ganz so aus, als ob der Abend genauso verlaufen würde wie ihr letztes Beisammensein. Normalerweise war er derjenige, der in trauter Zweisamkeit das Wort führte. Bei der Prinzessin aber hatte er das unangenehme Gefühl, dass sie ihm stets einen Schritt voraus war. Zu allem, was er sagte, hatte sie sofort eine Erwiderung parat. Sie war geistreich, schlagfertig und ließ sich nichts von ihm bieten.
Die Frauen, mit denen Tanner sonst ausging, waren schön und willig, aber zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, dass ihm bisher vielleicht etwas entgangen sein könnte. Sie hatten es ihm zu leicht gemacht. Sie waren alle gefällig gewesen, aber vielleicht zu gefällig. Sie hatten ihn nicht gefordert. Paula hingegen .
»Erzählen Sie mir etwas von sich«, sagte Tanner.
Sie zuckte die Achseln. »Mein Vater war reich und mächtig, und ich wurde nach Strich und Faden verwöhnt - Hausmädchen, Butler, Diener, die uns am Swimmingpool Getränke servierten, Mädchenpensionat, in Radcliffe die klassische Ausbildung für höhere Töchter, die ganze Chose. Dann hat mein Vater alles verloren und ist darüber gestorben. Ich arbeite als Büroleiterin für einen Politiker.«
»Macht es Ihnen Spaß?«
»Nein. Er ist langweilig.« Sie gingen auf Blickkontakt.
»Ich suche jemanden, der ein bisschen interessanter ist.«
Am nächsten Tag rief Tanner wieder an.
»Prinzessin?«
»Ich hatte gehofft, dass Sie anrufen würden, Tanner.« Ihr Tonfall war ausgesprochen freundlich.
Tanner war angenehm überrascht. »Aha?«
»Ja. Wohin wollen Sie mich heute Abend zum Essen ausführen?«
Er lachte. »Wohin Sie möchten.«
»Ich würde gern ins Maxim in Paris gehen, aber ich bin zu allem bereit, wenn ich mit Ihnen zusammen sein kann.«
Sie hatte ihn einmal mehr überrumpelt, aber aus irgendeinem Grund taten ihm ihre Worte wohl.
Sie speisten im La Cöte Basque an der Fünfundfünfzigsten Straße. Tanner sah sie während des Essen ständig an und fragte sich, was ihn an ihr so reizte. Ihr Aussehen war es nicht; aber ihr Verstand und ihr Charakter schlugen ihn in ihren Bann. Sie sprühte förmlich vor Intelligenz und Selbstvertrauen. Sie war die eigenwilligste Frau, die er jemals kennen gelernt hatte.
Sie unterhielten sich über eine Vielzahl von Themen, und Tanner stellte fest, dass sie über ein bemerkenswertes Wissen verfügte.
»Was wollen Sie mit Ihrem Leben anstellen, Prinzessin?«
Sie musterte Tanner einen Moment lang, bevor sie antwortete. »Ich möchte Macht haben - die Macht, die man braucht, um etwas bewirken zu können.«
Tanner lächelte. »Dann haben wir viel miteinander gemein.«
»Zu wie vielen Frauen haben Sie das schon gesagt, Tanner?«
Er spürte, wie er allmählich wieder wütend wurde.
»Könnten Sie das bitte sein lassen? Wenn ich sage, dass Sie anders sind als alle Frauen, die ich je .«
»Was denn?«
»Sie regen mich auf«, versetzte er ungehalten.
»Mein armer Liebling. Wenn Sie so erregt sind, wieso stellen Sie sich dann nicht einfach unter die Dusche ...?«:
Wieder packte ihn die Wut. Das reichte. Er stand auf.
»Lassen Sie’s gut sein. Es hat keinen Sinn, so weiter .«
»Zum Beispiel bei mir.«
Tanner traute seinen Ohren kaum. »Bei Ihnen?«
»Ja, ich besitze eine bescheidene Unterkunft an der Park Avenue«, sagte sie. »Haben Sie Lust, mich nach Hause zu bringen?«
Sie ließen das Dessert aus.
Die bescheidene Unterkunft war ein nobles, prachtvoll ausgestattetes Apartment, über dessen Luxus und Eleganz Tanner nur staunen konnte, als er sich umsah. Das Apartment passte zu ihr - eine Reihe sorgfältig ausgewählter Gemälde, ein langer Esstisch, ein wuchtiger Kronleuchter, ein kleines italienisches Sofa, eine Sitzgarnitur mit sechs ChippendaleSesseln und einer Couch. Das war alles, was Tanner in der Kürze der Zeit sehen konnte, bevor sie ihm zurief: »Kommen Sie, ich zeige Ihnen mein Schlafzimmer.«
Das Schlafzimmer war ganz in Weiß gehalten, mit weißen Möbeln ausgestattet, und über dem Bett war ein großer Spiegel in die Decke eingelassen.
Tanner drehte sich um und sagte: »Ich bin beeindruckt. Das ist das ...«
»Schscht!« Paula knöpfte sein Hemd auf. »Reden können wir später.«
Als sie Tanner ausgezogen hatte, streifte auch sie langsam ihre Kleidung ab. Ihr Körper war makellos und verlockend. Sie schlang die Arme um Tanner und schmiegte sich an ihn, führte die Lippen an sein Ohr und flüsterte: »Das genügt als Vorspiel.«
Dann waren sie im Bett, und sie war bereit für ihn. Als er in sie eindrang, spannte sie die Schenkel- und Beckenmuskeln an, ließ locker und spannte sie wieder an, ein ums andere Mal, bis Tanner immer erregter wurde. Sie bewegte den Körper ganz sacht und reizte ihn auf immer neue Art, bescherte ihm unvorstellbare Wonnen und brachte ihn zu höchster Ekstase.
Später redeten sie bis tief in die Nacht miteinander.
Danach waren sie jeden Abend zusammen. Die Prinzessin überraschte Tanner mit ihrem Charme und ihrem Humor stets aufs Neue, und er begann, sie schön zu finden.
»Ich habe dich noch nie so oft lächeln gesehen«, sagte Andrew eines Morgens zu Tanner. »Steckt eine Frau dahinter?«
Tanner nickte. »Ja.«
»Ist es was Ernstes? Hast du vor, sie zu heiraten?«
»Ich habe daran gedacht.«
Andrew betrachtete Tanner einen Moment lang. »Vielleicht solltest du’s ihr sagen.«
Tanner drückte Andrews Arm. »Vielleicht mache ich es.«
Am darauf folgenden Abend waren Tanner und die Prinzessin allein in ihrem Apartment.
»Prinzessin«, begann Tanner, »du hast mich mal darum gebeten, dir etwas zu sagen, das ich noch nie zu einer Frau gesagt habe.«
»Ja, Liebster?«
»Hier ist es. Ich möchte, dass du mich heiratest.«
Sie zögerte einen Moment lang, dann grinste sie und flog in seine Arme. »Oh, Tanner!«
Er schaute ihr in die Augen. »Heißt das ja?«
»Ich möchte dich heiraten, Liebster, aber ich fürchte, wir haben da ein Problem?«
»Was für ein Problem?«
»Ich hab’s dir doch gesagt. Ich möchte irgendetwas Bedeutendes machen. Ich möchte so viel Macht haben, dass ich etwas bewirken kann, etwas verändern. Und dazu braucht man Geld. Wie sollen wir denn eine gemeinsame Zukunft haben, wenn du nicht mal weißt, wie es bei dir weitergehen soll?«
Tanner ergriff ihre Hand. »Das ist doch kein Problem. Ich besitze die Hälfte eines bedeutenden Unternehmens. Eines Tages werde ich so viel Geld verdienen, dass ich dir alles geben kann, was du möchtest.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Dein Bruder Andrew schreibt dir vor, was du zu machen hast. Ich weiß genau über euch beide Bescheid. Er wird nicht zulassen, dass die Firma größer wird, und ich brauche mehr, als du mir zurzeit geben kannst.«
»Du irrst dich.« Tanner überlegte einen Moment lang.
»Ich möchte, dass du Andrew kennen lernst.«
Tags darauf aßen sie alle drei zu Mittag. Paula war so reizend wie eh und je, und Andrew mochte sie offensichtlich auf Anhieb. Bei manch einer Frau, mit der sein Bruder ausgegangen war, hatte Andrew seine Bedenken gehabt, aber die hier war anders. Andrew blickte zu seinem Bruder herüber und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er seiner Meinung nach eine gute Wahl getroffen hatte.
»Ich finde es wunderbar, Andrew, dass die KIG so vielen Menschen auf der Welt hilft. Tanner hat mir erzählt, was Sie alles machen.«
»Ich bin sehr dankbar, dass wir dazu in der Lage sind. Und wir werden noch mehr tun.«
»Heißt das, dass das Unternehmen expandieren wird?«
»Nicht im eigentlichen Sinn. Ich meine damit, dass wir noch mehr Mitarbeiter in arme Länder schicken werden, wo sie den Menschen helfen können.«
»Dann sollten wir zusehen«, warf Tanner rasch ein, »dass wir hierzulande Aufträge bekommen und .«
Andrew lächelte. »Tanner ist immer so ungeduldig. Das eilt doch nicht. Machen wir doch zunächst einmal das, was wir uns vorgenommen haben, Tanner. Nämlich anderen zu helfen.«
Tanner blickte zur Prinzessin. Sie zeigte keinerlei Gefühlsregung.
Am nächsten Tag rief Tanner sie an. »Hi, Prinzessin. Wann soll ich dich abholen?«
Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Liebster, es tut mir Leid. Ich kann heute Abend nicht.«
»Stimmt irgendwas nicht?«, fragte Tanner verstört.
»Nein. Ein Freund von mir ist in der Stadt, und ich muss mich mit ihm treffen.«
Ihm? Tanner spürte, wie ihn mit einem Mal die Eifersucht packte. »Ich verstehe. Dann gehen wir morgen Abend .« »Nein, morgen kann ich auch nicht. Warum verschieben wir’s nicht auf Montag?«
Sie hatte vor, das ganze Wochenende mit jemand anderem zu verbringen. Beunruhigt und verärgert legte Tanner den Hörer auf.
Am Montagabend entschuldigte sich die Prinzessin. »Tut mir Leid, dass ich am Wochenende keine Zeit hatte. Aber ein alter Freund ist eigens angereist, um mich zu besuchen.«
Tanner hatte mit einem Mal das herrliche Apartment der Prinzessin vor Augen. Mit ihrem Gehalt konnte sie sich das auf keinen Fall leisten. »Wer ist er?«
»Tut mir Leid. Ich darf dir seinen Namen nicht nennen. Er ist ... er ist zu bekannt und will keine Publicity.«
»Bist du in ihn verliebt?«
Sie nahm Tanners Hand und sagte leise: »Tanner, ich liebe dich. Und zwar nur dich.«
»Ist er in dich verliebt?«
Sie zögerte einen Moment. »Ja.«
Ich muss irgendeine Möglichkeit finden, wie ich ihr alles geben kann, was sie sich wünscht, dachte Tanner. Ich darf sie nicht verlieren.
Am nächsten Morgen um 4.58 Uhr wurde Andrew Kingsley vom Klingeln des Telefons geweckt.
»Ein Anruf aus Schweden für Sie. Bleiben Sie bitte am Apparat.«
Kurz darauf sagte jemand mit einem leichten ausländischen Akzent: »Herzlichen Glückwunsch, Mr. Kingsley. Das NobelKomitee hat beschlossen, Ihnen für Ihre bahnbrechende Arbeit auf dem Gebiet der Nanotechnologie den Nobelpreis für Physik zu verleihen ...«
Den Nobelpreis! Als das Gespräch beendet war, zog sich Andrew in aller Eile an und ging gleich in sein Büro. Sobald Tanner eintraf, begab sich Andrew zu seinem Bruder und überbrachte ihm die gute Nachricht.
Tanner schloss ihn in die Arme. »Der Nobelpreis! Das ist ja wunderbar, Andrew! Einfach wunderbar!«
Und das war es auch. Denn jetzt ließen sich alle Probleme lösen, mit denen Tanner zu kämpfen hatte.
Fünf Minuten später sprach er mit der Prinzessin. »Ist dir klar, was das heißt, Liebling? Jetzt, da die KIG den Nobelpreis gewonnen hat, können wir so viel Geschäfte machen, wie wir nur schaffen. Das bedeutet auch Großaufträge der Regierung und von Industriekonzernen. Ich werde dir die Welt zu Füßen legen können.«
»Das ist ja großartig, Liebster.«
»Willst du mich heiraten?«
»Tanner, nichts auf der Welt wünsche ich mir mehr.«
Tanner war außer sich vor Freude, als er den Hörer auflegte. Er stürmte in das Büro seines Bruders. »Andrew, ich werde heiraten.«
Andrew schaute ihn an und sagte lächelnd: »Das ist wirklich eine gute Nachricht. Wann soll die Hochzeit stattfinden?«
»Wir fangen so bald wie möglich mit den Vorbereitungen an. Wir werden sämtliche Mitarbeiter einladen.«
Als Tanner am nächsten Morgen in sein Büro kam, erwartete ihn Andrew bereits. Er trug einen kleinen Blumenstrauß am Revers.
»Wofür ist der gedacht?«
Andrew grinste. »Ich bereite mich auf deine Hochzeit vor. Ich freue mich ja so für dich.« »Danke, Andrew.«
Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile. Da die Hochzeit noch nicht offiziell angekündigt worden war, wurde Tanner in der Firma von niemandem darauf angesprochen, aber die Mitarbeiter lächelten einander zu und tauschten wissende Blicke aus.
Tanner ging in das Büro seines Bruders. »Andrew, wenn wir den Nobelpreis haben, werden sich alle um uns reißen. Und mit dem Preisgeld .«
»Mit dem Preisgeld«, unterbrach ihn Andrew, »können wir es uns leisten, weitere Leute einzustellen und sie nach Eritrea und Uganda zu schicken.«
»Aber du wirst doch den Preis auch dazu nutzen«, sagte Tanner, »um die Firma weiter auszubauen, nicht wahr?«
Andrew schüttelte den Kopf. »Wir machen so weiter, wie wir es uns von Anfang an vorgenommen haben, Tanner.«
Tanner blickten seinen Bruder eine Zeit lang an. »Es ist deine Firma, Andrew.«
Tanner rief sie an, sobald er seinen Entschluss gefasst hatte.
»Prinzessin, ich muss geschäftlich nach Washington. Möglicherweise hörst du ein, zwei Tage nichts von mir.«
»Keine Blondinen, Brünetten oder Rothaarigen«, sagte sie neckend.
»Auf keinen Fall. Du bist die einzige Frau auf der Welt, die ich liebe.«
»Und ich liebe dich.«
Am darauf folgenden Morgen traf sich Tanner Kingsley im Pentagon mit General Alan Barton, dem Stabschef der Army.
»Ich finde Ihren Vorschlag sehr interessant«, sagte General Barton. »Wir haben gerade darüber diskutiert, wen wir mit dem Test betrauen sollen.«
»Bei diesem Test geht es unter anderem um den Einsatz von Nanotechnologie, und mein Bruder hat für seine Arbeit auf diesem Gebiet soeben den Nobelpreis bekommen.«
»Dessen sind wir uns durchaus bewusst.«
»Er ist so gespannt darauf, dass er es auch unentgeltlich machen würde.«
»Wir fühlen uns geschmeichelt, Mr. Kingsley. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass uns ein Nobelpreisträger seine Dienste anbietet.« Er blickte auf und überzeugte sich davon, dass die Tür geschlossen war. »Diese Sache ist streng geheim. Wenn sie funktioniert, wird sie eine der wichtigsten Komponenten unseres Rüstungsaufgebots darstellen. Mit molekularer Nanotechnologie können wir die Atomstruktur von Werkstoffen beeinflussen. Bislang sind sämtliche Versuche, noch kleinere Chips herzustellen, wegen Interferenzen auf Elektronenebene gescheitert, da der Strom der Elektronen nicht zu beherrschen war. Wenn dieses Experiment gelingt, können wir völlig neuartige Angriffs- und Verteidigungswaffen herstellen.«
»Dieses Experiment ist doch nicht gefährlich, oder?«, fragte Tanner. »Ich möchte nicht, dass meinem Bruder etwas zustößt.«
»Keine Sorge. Wir werden Ihnen alle Geräte zukommen lassen, die Sie benötigen. Außerdem schicken wir Ihnen Schutzanzüge und zwei unserer Wissenschaftler, die mit Ihrem Bruder zusammenarbeiten werden.«
»Dann haben wir also den Zuschlag?«
»Sie haben den Zuschlag.«
Jetzt muss ich nur noch Andrew überzeugen, dachte Tanner auf dem Rückweg nach New York.